Bericht in den „Westfäliscchen Nachrichten“ vom 24. Mai 2024
Steinfurt hat einen neuen Bürgerbus. Geeignet für Rollstuhlfahrer und damit geräumiger und bequemer als der alte. Und auch der Fahrplan bietet Vorteile für die Fahrgäste.
Schick ist er, rot wie ein Ferrari. Und Platz hat er. Reichlich. Der Einstieg ist super bequem. Sogar für Rollstuhlfahrer. Nur einen Elektroantrieb, den hat der neue Bürgerbus noch nicht. „Aber bestimmt beim nächsten Mal“, ist Josef Greive als Vorsitzender des Bürgerbusvereins optimistisch. Gescheitert ist es diesmal an der Reichweite. Keines der zur Zeit käuflichen Modelle schafft die 250 Kilometer, die der rote Flitzer täglich durch die beiden Stadtteile wieselt, an einem Stück.
Nochmal ein Diesel
Auch wenn’s nochmal ein Diesel sein musste, sind die Bürgerbusfahrer mächtig stolz auf ihren jetzt schon dritten Kleintransporter. Er ist länger als sein Vorgänger, hat einen größeren Radstand und bietet deswegen bequeme Sitzverhältnisse für die Fahrgäste. Nach Opel und Mercedes wurde es diesmal ein VW Crafter. Das Niederflur-Nachfolgemodell mit dem Stern auf der Haube fand vor den Augen des strengen Vorstands keine Gnade. „Der hatte erhebliche Komforteinbußen“ berichtete Josef Greive bei der Einweihung des Crafters am Mittwochnachmittag vor dem Rathaus.
Neuer Fahrplan
Alles neu macht der Mai: Nicht nur der Transporter, auch der Fahrplan wurde gewechselt. So fahren die 50 Ehrenamtlichen jetzte eine Stunde länger am Tag von 8.30 bis 18.30 Uhr und damit fünf- statt viermal durch die Stadtteile. Und da der neue Bus länger als der alte ist, haben die Verantwortlichen die Fahrtstrecke ein bisschen entschärft und die Straßen mit besonders engen Kurven aus dem Linienplan herausgenommen.
Neuer Rekord ?
Josef Greive ist optimistisch, wie er sagte, dass die Erfolgsgeschichte des Steinfurter Bürgerbusses fortgeschrieben werden kann. Das Ziel: In diesem Jahr soll die 14 000er-Marke bei den Fahrgästen geknackt werden. Das wäre ein neuer Rekord in der zwölfjährigen Geschichte des Renners, der sich im Eigentum der RVM befindet. Insgesamt zählten die Bürgerbusfahrer bislang 105 000 Passagiere. Bislang hat ein Bus rund sechs Jahre gehalten. In dieser Zeit haben die beiden Vorgänger jeweils knapp über 300 000 Kilometer absolviert.
Lob von der Bürgermeisterin
Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer bedankte sich bei den Mitgliedern des Bürgerbusvereins für ihr ehrenamtliches Engagement. Der stadtteilverbindende Transporter sei sehr wichtig für die Stadt. Das unterstrich auch Landrat Dr. Martin Sommer. Die soziale Funktion eines Bürgerbusses dürfe man nicht unterschätzen. Er fördere den gesellschaftlichen Zusammenhalt. In ökumenischer Kooperation segneten Dr. Ludger Kaulig und Guido Meyer-Wirsching im Anschluss den neuen Bürgerbus.