Kommunalpolitik aus dem Bürgerbusfenster
Sebastian Buck und André Schwietert zur Stadtentwicklung
Steinfurt.Bei einer Rundreise mit dem Bürgerbus durch beide Stadtteile schauen die Steinfurter CDU-Spitzen André Schwietert und Sebastian Buck auf die Entwicklung der Stadt. Am Ende steht eine lange To-do-Liste.
Es ist mal ein Versuch. Kommunalpolitik im Vorbeifahren. Der Blick auf die Stadt aus dem Seitenfenster des Bürgerbusses. Ohne große Vorbereitung oder -gespräche, Themenmappe oder Tagesordnung. Zum Start klimpern jeweils 1,50 Euro auf die Mini-Theke des Chauffeurs und los geht die – zumindest thematisch – wilde Fahrt von Burgsteinfurt nach Borghorst und wieder retour.
Aus CDU-Vorsitzendem André Schwietert und Fraktionschef Sebastian Buck sprudelt es bei der 63-Haltestellen-Rundreise durch die Stadtteile nur so heraus. Am Ende steht eine gigantische To-do-Liste für die Steinfurter Politik, die auch in den kommenden zwei Legislaturperioden noch nicht abgearbeitet wäre. Und die Selbsterkenntnis: „Die Politik muss bei all den großen Herausforderungen, die da auf uns warten, besser werden“, wie Parteivorsitzender André Schwietert formuliert. Wobei Sebastian Buck sofort augenzwinkernd hinterherschiebt: „Verwaltung allerdings auch.“ Der innerstädtische Verkehr ist auf der Rückbank des Bürgerbusses (Sebastian Buck: „Hinten im Bus saßen zu meiner Schulzeit immer die Coolen“) natürlich ein Riesen-Thema.
Wildes Parken
Das fängt schon beim Einbiegen von der Mühlen- auf die Tecklenburger Straße an. Die Verkehrsbelastung zu den täglichen Stoßzeiten wird nach Darstellung der CDU-Spitzen auch von den Anliegern immer wieder thematisiert. Inklusive des wilden Parkens in den angrenzenden Wohngebieten. Beim Blick über die Schulter muss Sebastian Buck noch kurz auf den Zichoriengarten zu sprechen kommen: „Drei Jahre dauert jetzt die Umsetzung, ein Unding.“
Richtung Hollich kann der Diesel seine munteren Pferdchen ungestört von Ampeln und Vorfahrtstraßen traben lassen. Viele Blechkarossenlenker machen von der freien Bahn über Gebühr Gebrauch. „Um die Strecke sicherer zu machen, muss sie besser gestaltet werden“, ist Schwietert überzeugt. Wobei er die Borghorster, die in der kleinen Siedlung Richtung Emsdetten schon seit vielen Jahren auf eine Temporeduzierung vor ihrer Haustür drängen, ausdrücklich mit einbezieht.
Seenlandschaft am Gesundheitscampus
Bei der Schleife vorbei an Rat- und Heinrich-Roleff-Haus kommt die künstliche und gänzlich ungewollte Seenlandschaft vor den Hospital-Türen mit dem Arbeitstitel Gesundheitscampus in den Blick. Hier gilt das Prinzip Hoffnung. Hoffen auf den Investor. Über die Wichtigkeit des Projekts für den Ortsteil, aber auch für die gesamte Stadt, müssen nicht viele Worte gemacht werden. Die sind an der Haltestelle Hallenbad aber fällig.
In der Ecke des Tennenplatzes stapeln sich die Kunstrasenrollen. Die optische Gedächtnisstütze für den Sportpark. Was aus den vom Technischen Beigeordneten präsentierten Plänen für ein großes Freizeitzentrum wird? Sebastian Buck: „Das ist ein Luftschloss.“ Es fehlten die notwendigen Mittel. Dringend ist hingegen das Projekt Umkleiden. Die müffeln schon seit Jahrzehnten vor sich hin.
Halbstundentakt für RB 64 gefordert
Am Netto-Markt rattert der Bürgerbus über die Schienen. Ohne vor den Schranken eine Zwangspause einlegen zu müssen. Für das CDU-Führungsduo ist klar: „Der Halbstundentakt für die RB 64 muss kommen.“ Beide wissen nur zu gut, dass das ein Vorhaben ist, bei dem an vielen Stellen ganz dicke Bretter gebohrt werden müssen.
Eines davon: Um den innerstädtischen Verkehr nicht ganz zusammenbrechen zu lassen und um die Anfahrtszeiten der Feuerwehr und des Notarztes zu ihren Einsatzorten im gesetzlichen Rahmen zu belassen, müssen die Schranken an den Hauptverkehrsstraßen einer Unterführung weichen. Ein teures Vergnügen. Von den Modernisierungen und Umbauten an und auf den Gleisen ganz zu schweigen. Aber als langfristige Perspektive gehört der Halb-Stunden-Takt auf die eingangs zitierte To-do-Liste. „Unbedingt.“
Bürgerbus ist stark gefragt
Auf ihrer Reise durch die Stadtteile haben Sebastian Buck und André Schwietert gewissermaßen hautnah die Notwendigkeit kleinerer Nahverkehrslösungen mitbekommen: Der Bürgerbus war so gefragt, dass ihr Begleiter, Bürgerbus-Vorsitzender Josef Greive, schon bei der ersten Runde durch Burgsteinfurt ausgestiegen ist, um Fahrgästen Platz zu machen…
Der Bürgerbus Steinfurt